Neben dieser Grundstruktur weisen einige Bezirke aufgrund verschiedener historischer Funktionen stark
abweichende
Strukturen auf, so um den Markusplatz das ehemalige Macht- und Repräsentationszentrum der Stadt. Der mit
einer Abmessung
von 175m Länge und bis zu 82m Breite größte Platz der Stadt ist von den angrenzenden staatlichen Gebäuden
geprägt,
insbesondere vom Dogenpalast und den Prokuratien. Hinzu kommen Bibliotheken und Museen, die Markuskirche und
der
Campanile, aber auch vier große Cafés. Auf der anderen Seite des Canal Grande ist der Campo San Polo der
größte Platz.
Mehr Fläche als der Markusplatz weist im Osten das Arsenal auf, in dem der für Venedig wichtige Schiffbau
angesiedelt
war und das militärisches Sperrgebiet ist. Seine Umgebung weist typische Kennzeichen eines Industrieviertels
auf, in
diesem Bezirk waren zeitweise über 10.000 Arbeiter beschäftigt. Die dortige Schiffsproduktion erinnert in
ihren
Prinzipien der Normierung und Systematisierung an industrielle Fließbandproduktion.
In vielen Quartieren ist die stärker gemischte Sozialstruktur erhalten, doch haben sich manche von ihnen zu
Armenvierteln entwickelt, wie etwa Sacca Fisola. Das Gebiet um das Arsenal bis zur Via Garibaldi kann eher
als typisches
Arbeiterviertel angesehen werden. Zwar siedelte die Serenissima vielfach die Angehörigen verschiedener
Nationen in
eigenen Straßenzügen an, wie oftmals an den Namen der Gassen abzulesen ist (Calle dei Greci usw.), doch ist
von dieser
Einteilung nur noch wenig zu spüren.